„Wir akzeptieren nicht, dass in Süßen für Kriege gebetet wird“. Klare Worte an die Vertreter der Süßener DITIB-Gemeinde gab es in der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses der Stadt Süßen. Die SPD-Stadträte nahm Bezug auf die Vorkommnisse in der Moschee vom Februar 2018. Damals hatten Berichte über vom dortigen Imam initiierte Gebete für den Krieg der Türkei im Kurdengebiet weit über Süßen hinaus für Schlagzeilen und Empörung gesorgt. Fraktionschef Udo Rössler kritisierte, dass die Vorstandsmitglieder der türkisch-islamischen Gemeinde in der Sitzung erst nach Aufforderung zu den haaresträubenden Ereignissen Stellung bezogen und Fehler eingestanden hatten.
Reiner Scheifele machte deutlich, dass es in Deutschland Zeiten gab, wo in den Schulen Kriegslieder gesungen wurden: „Wir wollen nicht, dass sich so etwas in Süßen wiederholt.“
Für die SPD-Fraktion ist ein Neuanfang in der Beziehung zur nicht-muslimischen Gemeinschaft vor Ort möglich. Er kann aber nur gelingen, wenn Offenheit zum Dauerzustand wird. Und wenn die Kritikfähigkeit wächst gegenüber dem, was Religion und Politik aus dem fernen Ankara immer wieder in muslimische Gemeinden wie die in Süßen zu tragen versuchen.