Der Gemeinderat hat jetzt weitere Schritte unternommen, um ein mit der Gemeinde Gingen zu entwickelndes interkommunales Gewerbegebiet in den Auen (IKG Auen) umzusetzen. Es geht um eine rund 7 ha große Fläche zwischen der Querspange an der Ortsausfahrt Richtung Gingen und der B 466 neu. Neben der Beauftragung eines städtebaulichen Entwurfs beschloss das Gremium u.a. Aufträge für eine schalltechnische Untersuchung (Verkehrslärm und Gewerbelärm), ein Artenschutz-Gutachten und eine archäologische Untersuchung. Die Ergebnisse liefern die Grundlage für die weitere Diskussion mit den Gingener Kollegen, unter welchen Rahmenbedingungen und Kosten das IKG Auen überhaupt umgesetzt werden kann.
Zur Erinnerung: Der Gemeinderat hatte im Herbst 2019 beschlossen, das IKG Auen zunächst zurückzustellen, zumal ein weiteres – für die SPD zu großes – Gewerbegebiet zwischen Süßen und Donzdorf (Gewerbepark Lautertal) geplant ist. Nachdem Gingen mitgeteilt hatte, ggf. ein eigenes, unmittelbar an die Wohnbebauung in der Burrenstraße in Süßen angrenzendes Gewerbegebiet („Unter der Steingrube“) zu entwickeln, hatte die SPD-Fraktion die Situation neu zu bewerten. Für die Fraktionsmehrheit war klar, dass ein Gingener Gewerbegebiet an der Gemarkungsgrenze ohne Süßener Mitsprachemöglichkeit extrem nachteilig und der Bürgerschaft nicht zu vermitteln wäre. Udo Rössler, Fabian Borgia und Reiner Scheifele sprachen sich deshalb für weitere Gespräche und die Erarbeitung eines Entwicklungskonzepts mit der Nachbargemeinde aus. Ute Schäfer und Eberhard Herrmann blieben bei ihrem Nein zum IKG Auen und forderten Landschaft und Naturräume konsequent zu schützen.
Diese unterschiedlichen Haltungen spiegelten sich auch bei den jüngsten Beschlüssen zu den weiteren Entwicklungsschritten wieder. Für Reiner Scheifele erfolgten diese jedoch jetzt zu schnell. Die Bürgerinnen und Bürger sollten zunächst besser zum Thema informiert werden, z.B. durch eine schriftliche Information. Denn die Einwohnerversammlung hätte zuletzt immer wieder verschoben werden müssen. Er bemängelte auch die fehlende Erhebung zu bestehenden Gewerbeflächen, zu der die SPD immer wieder nachgefragt hatte. Man wisse heute nicht, wie vorhandene Gewerbegebiete genutzt und wo es auf untergenutzten Flächen Entwicklungsmöglichkeiten gebe. Auch der Flächenverbrauch von über 7 ha war dem Stadtrat zu viel. Ob die Flächen so überhaupt gebraucht würden sei fraglich, eine wirtschaftliche Entwicklung mit weniger Landverbrauch zukünftig besser.