SPD-Fraktion drängt auf Radverkehrskonzept

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Die SPD-Gemeinderatsfraktion Süßen unterstützt auch in diesem Jahr den ADFC-Fahrradklimatest. Bei der Befragung können die Süßener die Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt zu bewerten. „Wir setzen darauf, durch den Test noch genauer zu erfahren, wo den vielen Radfahrern der Schuh drückt“, erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Udo Rössler. Aus den Rückmeldungen lassen sich konkrete Maßnahmen ableiten, um Sicherheit und Komfort für Radfahrer zu verbessern. Gemeinsam mit dem ADFC will die SPD-Fraktion deshalb an einem Infostand für eine hohe Beteiligung beim Fahrradklimatest 2020 werben:

Samstag, 17. Oktober, 9.00-12.00 Uhr, Platz an der Bühlstraße (gegenüber Info-Turm).

Dort macht der ADFC auch das Angebot, Fahrräder zum Diebstahlschutz codieren zu lassen. Die SPD-Fraktion verweist auf die zuletzt stark gestiegene Zahl von Fahrraddiebstählen in Süßen. 2019 kamen 36 Räder abhanden, 10 mehr als im Vorjahr. Die Codierung erschwert den Dieben den Weiterverkauf gestohlener Fahrräder. Aber auch sichere Abstellanlagen vor den Süßener Geschäften und Gastronomiebetrieben beugen Diebstählen vor. „Da hapert es noch erheblich“, meint Rössler.

Die SPD-Fraktion hatte in der Vergangenheit mehrfach mit ADFC-Vertretern die Radverkehrssituation unter die Lupe genommen. Das Radfahren, das seit der Corona-Pandemie einen Boom erlebt, muss sicherer und attraktiver werden. Vor allem brauchen wir mehr Platz fürs Rad, der Straßenraum gehört nicht den Autos allein. Zwar haben Stadtbauamt und Bauhof einige Anregungen umgesetzt, aber zu oft wurde nur Kosmetik betrieben, wie z.B. durch Schutzstreifen in der Bühlstraße, die Sicherheit vorgaukeln. Im Januar 2020 hatten die Sozialdemokraten beantragt, den Empfehlungen des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) des Bundesverkehrsministeriums zu folgen und zunächst wenigstens 6 Euro pro Einwohner jährlich in den Radverkehr zu investieren. Für Süßen wären das rund 60.000 Euro im Jahr. Das Geld für ein Radverkehrskonzept könnte aus Fördermitteln des Klimapakets abgerufen werden, die Bundesregierung stellt in den nächsten vier Jahren 900 Millionen Euro für den Radverkehr in den Kommunen bereit. Die Verwaltung hatte dagegen betont, dass man keine personellen Kapazitäten habe, um ein Radverkehrskonzept zu erstellen und umzusetzen. Zudem will sie einen von der SPD beantragten Ortstermin des Gemeinderats mit dem ADFC abwarten. Die Ungeduld bei der SPD-Fraktion wachse, so Rössler: „Wir erwarten, dass sich in Süßen mehr tut, um das klimafreundlichste Verkehrsmittel am Ort zu stärken.“

Info:
Radfahren in Süßen: Spaß oder Stress? Infostand zum ADFC-Fahrradklimatest am 17.10.2020, 9.00-12.00 Uhr, Platz an der Bühlstraße.
Eine Kommune muss mindestens 50 Bewertungen erhalten, um im bundesweiten Vergleich berücksichtigt zu werden. 2018 hatte Süßen von 68 Teilnehmern die Schulnote 3,5 erhalten. Noch bis zum 30. 11.2020 können Bewertungen abgegeben werden: www.fahrradklimatest.de.
Für die Fahrradcodierung ist eine Anmeldung erforderlich: thomas.gotthardt@adfc-bw.de.