In einer guten Diskussion hat der Süßener Gemeinderat erneut über das mit der Gemeinde Gingen geplante, nach Beschlüssen vom Herbst 2019 aber zunächst zurückgestellte interkommunale Gewerbegebiet (IKG) Auen beraten. Die Diskussion war notwendig geworden nachdem die Nachbargemeinde mitgeteilt hatte, gegebenenfalls ein Gewerbegebiet „Unter der Steingrube“ zu entwickeln, dass unmittelbar an die Wohnbebauung an der Burrenstraße im Osten von Süßen angrenzen würde. Eine Zulässigkeit wurde von der Region Stuttgart und dem Rechtsbeistand der Stadt bejaht. Udo Rössler machte deutlich, dass eine Gewerbeentwicklung an dieser Stelle für Süßen extrem nachteilig und der Bürgerschaft nicht zu vermitteln wäre. Er plädierte deshalb für einen neuen, realistischen Blick auf das IKG Auen – auch wenn sich an dessen ökologischer und wirtschaftlicher Bewertung nichts geändert habe: Mit dem Gewerbepark Lautertal würden ja bereits Entwicklungsmöglichkeiten für Handwerk und Industrie geschaffen, zugleich gebe es innerorts noch untergenutzte Gewerbeflächen. Auch Reiner Scheifele betonte, dass ihm die gute Nachbarschaft mit Gingen bei der Gewerbeflächenentwicklung wichtig sei. Diese müsse jedoch mit schonendem Landschaftsverbrauch und Ausgleichsmaßnahmen einhergehen, die nicht zu Lasten der Landwirtschaft erfolgen und einen ökologischen Mehrwert schaffen. Er stimmte wie Fabian Borgia für weitere Gespräche und die Erarbeitung eines Entwicklungskonzepts gemeinsam mit Gingen. Ute Schäfer und Eberhard Herrmann blieben bei ihrem Nein zum IKG Auen. „Wir müssen Landschaft und Naturräume konsequent schützen. Es wäre jetzt die Zeit, Flächen zu entsiegeln statt zu bebauen“, sagte Herrmann.