Liebe Bürgerinnen und Bürger,
„Die Menschen haben in der Stadt am Tag nur für eine Stunde Elektrizität, fließendes Wasser gibt es nicht mehr, viele leiden Hunger. Sich in der Stadt auf der Straße zu bewegen ist lebensgefährlich: Schießereien und Detonationen sowie schwere Verkehrsunfälle gehören zum Alltag. Ärztinnen und Lehrer werden lange schon nicht mehr bezahlt – und arbeiten dennoch weiter. Und als wäre das nicht genug, kommt es ständig zu neuen Krankheitsausbrüchen: Cholera, Dengue-Fieber, Malaria – und jetzt Covid-19.“
Das schreibt die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen zur aktuellen Situation im Bürgerkriegsland Jemen.
So einschneidend die Corona-Pandemie für uns ist – in vielen Ländern der Erde haben die Menschen viel bedrückendere Sorgen. Das sollten wir uns mit etwas Demut am Ende dieses so außergewöhnlichen und für uns alle belastenden Jahres 2020 bewusst machen. Wir leben an einem sicheren Ort, ein starker Staat sorgt mit einem leistungsfähigen Gesundheitssystem, mit Kurzarbeitergeld für Beschäftigte und Milliardenhilfen für Unternehmen dafür, dass wir alle möglichst unbeschadet durch diese Krise kommen. Deutlich geworden ist in den letzten Wochen und Monaten aber auch, was in unserem Land nicht gut funktioniert, was versäumt wurde oder unzureichend ist. Die Digitalisierung ist da nur ein Beispiel.
Auch kommunalpolitsch stand das Jahr 2021 ganz im Zeichen der Pandemie: Der Gemeinderat hat nicht im Rathaus, sondern in der Kulturhalle getagt – mit Abstand. Wichtige Weichen wurden dort für das Schulzentrum in der Bizet gestellt, das in den kommenden Jahren umfangreich erneuert und erweitert wird. In den Rabenwiesen, an der Salacher Straße und mitten im Ort zeugen Kräne und Bagger von den auf den Weg gebrachten Bauprojekten. Und die kontroverse Diskussion um die Gewerbegebiete wird uns auch im neuen Jahr begleiten.
Wir danken allen herzlich, die sich im Jahr 2020 im Haupt- oder Ehrenamt für unsere Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger eingesetzt haben. Ihr hohes Engagement stimmt zuversichtlich. Denn gerade in Krisenzeiten zeigt sich, wie es um das Miteinander bestellt ist und ob das Gemeinwohl über den eigenen Interessen steht. Bislang haben wir Süßener diese Herausforderung gut gemeistert.
Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien und Freunden frohe Weihnachten, erholsame Feiertage und ein gesundes, glückliches und hoffnungsvolles neues Jahr 2021.
Ihre SPD-Gemeinderatsfraktion
Fabian Borgia, Eberhard Herrmann, Udo Rössler, Ute Schäfer und Reiner Scheifele