Mit dem Erfolg des Bürgerbegehrens in Donzdorf sind jetzt zunächst die Bürgerinnen und Bürger in der Nachbarstadt gefragt, ob sie die Entwicklung eines 28 Hektar großen interkommunalen Gewerbegebiets zwischen Süßen und Donzdorf wollen oder nicht. Das wurde in der Diskussion um den aktuellen Haushaltsplan des Gewerbeparks im Gemeinderat deutlich. Ungeachtet dieser notwendigen Klärung durch Donzdorf haben wir an die Realisierung des Gewerbeparks klare Bedingungen geknüpft: Eine Halbierung der zu bebauenden Fläche sowie Ansiedlungs- und Vermarktungskriterien, die nachhaltiges Bauen und Klimaneutralität für alle interessierten Firmen zum Maßstab machen. Der Gewerbepark muss innovative, zukunftsfähige Firmen und Branchen ansprechen, die auch in den kommenden Jahrzehnten Arbeitsplätze anbieten und sichern können. Das ist für uns angesichts des Strukturwandels und des Stellenabbaus in der Automobilindustrie samt Zulieferbetrieben in unserer Region unerlässlich. Fehlentwicklungen mit untergenutzten Flächen in Gewerbegebieten wie sie z.B. in Donzdorf zu beobachten sind, können wir uns nicht mehr leisten. Dort wurden u.a. eine Tankstelle, eine Waschanlage und eine Spielhalle angesiedelt sowie für Gewerbegebiete untypische Nutzungen zugelassen. Der Gewerbepark Lautertal darf nicht zum kommunalpolitischen Abenteuer für Süßen werden. Auch nicht finanziell. Denn zunächst gibt es hohe Investitionen in die Infrastruktur des Gewerbeparks, die durch die Grundstücksverkäufe refinanziert werden müssen. Noch konnte der Donzdorfer Verbandsvorsitzende Stölzle nicht überzeugend erklären, warum er Verkaufspreise von 140 Euro/m² im Gewerbepark für realistisch hält, während benachbarte Gewerbeflächen laut Bodenrichtwerten im Schnitt nur rund 100 Euro/m² kosten. Im schlechtesten Fall könnte der Verband auf seinen teuren Grundstücken sitzen bleiben.