Beim Bürgerentscheid am Sonntag haben die Bürgerinnen und Bürger von Donzdorf dem Gewerbepark Lautertal eine klare Absage erteilt. Mit dem Ausstieg Donzdorfs ist auch das Ende des Zweckverbands mit Süßen, Lauterstein und Gingen besiegelt.
Der Süßener Gemeinderat hatte den Gewerbepark wegen der massiven Eingriffe in Natur und Landschaft immer deutlich kritischer gesehen als die Gremien der anderen beteiligten Kommunen. Eine offene, konstruktive Diskussion mit den Kolleginnen und Kollegen der Nachbarkommunen ist aber leider nicht zustande gekommen. Ein Süßener Kompromissvorschlag, nur die Hälfte der Fläche (15 ha) zu entwickeln, war abgelehnt worden. Und zu Vorschlägen, den Gewerbepark als Musterprojekt mit hohen Nachhaltigkeitsstandards beim Bauen und CO²-neutralen Betrieben umzusetzen, waren die Kolleginnen und Kollegen in Donzdorf meist stumm geblieben. Wer keine Diskussionskultur pflegt, wer Bürgerinnen und Bürger nicht mit nimmt und wer auf eine Alles-oder-nichts-Politik setzt, muss damit rechnen, am Ende auch nichts zu bekommen. Die SPD-Gemeinderatsfraktion Süßen gratuliert der Bürgerinitiative „Kein Gewerbepark Lautertal“ herzlich zu ihrem Erfolg.
Am kommenden Montag, 8. März, wird der Süßener Gemeinderat in einer per Live-Stream übertragenden Sitzung zur „Strategie der Gewerbeflächenentwicklung“ und zum aktuellen Stand des Interkommunalen Gewerbegebiets „Auen“ diskutieren.
Die SPD-Gemeinderatsfraktion hatte bereits im November 2020 eine umfassende Bürgerinformation zur geplanten Gewerbeentwicklung in den Auen sowie zwischen Süßen und Donzdorf (Gewerbepark Lautertal) beantragt. Der Widerstand, der sich jetzt in Teilen der Bürgerschaft auch gegen die Planungen in den Auen formiert hat, zeigt wie dringlich eine öffentliche Diskussion ist. Zugleich wollen wir Transparenz über bestehende un- oder untergenutzte Gewerbeflächen am Ort. Auch das hatten wir mehrfach gefordert. Bevor diese öffentliche Diskussion nicht geführt ist, sollte der Gemeinderat keine neuen Beschlüsse fassen.