Mitte Fils-Treffen: SPD-Kommunalpolitiker wollen soziale und umweltgerechte Infrastruktur stärken

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In den Mitte Fils-Kommunen ist viel Dynamik. Einwohner und vor allem Kinderzahlen steigen. Es wird öffentlich viel investiert. In Kitas und Schulen vor allem. Die drei SPD-Fraktionen unterstützen das und fordern gute soziale und umweltgerechte Infrastruktur ein. Ihre Sorge: Der Zusammenhalt und die Identität der lokalen Bürgerschaft in einer hochmobilen Region bröckelt.
Vergangenen Donnerstag war es wieder soweit: nach drei Jahren Corona trafen sich die Kreisräte und Fraktionen aus dem mittleren Filstal wieder zu ihrem traditionellen Meinungsaustausch. Im ‚Adler d’Onofrio‘ in Eislingen war nicht nur die Freude zu spüren, sich wieder zu treffen, sondern auch die Lust am Pläneschmieden für eine Bürgerschaft im mittleren Filstal, die eng zusammen gewachsen ist und bei aller ‚kommunalen Identität‘ manche gemeinsame Interessen hat. Leider konnten aus terminlichen Gründen die Fraktionen aus Donzdorf und Gingen diesmal nicht dabei sein.

Unter Sitzungsleitung von Kreisrat Peter Hofelich berichteten die Fraktionsvorsitzenden über die Schwerpunkte aus den Städten und Gemeinden. Werner Staudenmayer für die Salacher Fraktion berichtete nicht nur über die voran kommenden Groß-Projekte, sondern war auch dankbar für den nun erreichten ‚echten‘ Halbstundentakt auf der Filstalbahn wie auch das sich anbahnende Radwegekonzept in der Gemeinde. Den vereinbarten Maßnahmenkatalog zum Klimaschutz, bewertete er positiv und sah die Handschrift der SPD.


Fahrradstraße in Eislingen. Auch in Salach und Süßen sollen Radverkehrskonzepte umgesetzt werden

In Süßen, so berichtete Udo Rössler, werden über 25 Mio. Euro in ein neues Schulzentrum in der Bizet investiert. Auch Hallenbad und Bizet-Halle werden erneuert. Die Stadt ist dank Zuzügen und hohen Geburtenraten auf 10.250 Einwohner gewachsen. Und in Eislingen, so Angela Schirling, mag zwar momentan der Eindruck entstehen, es gehe vor allem um Fahrradüberholungen bei Tempo 30 und Hirsch-Skulpturen, tatsächlich wird aber in die Zukunft investiert. So werden etwa zwei neue Kitas gebaut, um den Rechtsanspruch auf Kindertagesbetreuung zu gewährleisten. Schulerweiterungen aufgrund hoher Schülerzahlen und der Umbau der Musikschule stehen ebenso auf der Agenda wie der Umbau der Stadtmitte.

Die Kreisräte Peter Ritz und Peter Hofelich berichteten zum Kreistag: „Die Nahwärmeversorgung bringt was!“, machte sich Ritz für eine Kooperation von Landkreis-Müllheizkraftwerk und Göppinger EVF stark. Peter Hofelich sprach finanziell Klartext: Insbesondere aufgrund des fortgesetzten Klinik-Defizits stehen wir nach der guten Strecke der jüngeren Vergangenheit jetzt vor knappen Jahren. Da würden manche gerne am Sozialen knapsen, obwohl die Nöte bei den Ärmeren offenkundig sind. Die Lösung liegt nur im Weg nach vorn. Unsere Region und unser Landkreis müssen die Transformation der Automobilwirtschaft als Gewinner-Thema entdecken und dürfen sich keine Lethargie leisten!“

Sorge bereitet allen Gemeinde- und Kreisräten der nachlassende Bezug zahlreicher Bürgerinnen und Bürger zu ‚ihrem‘ Wohnort: „Unsere Kommunen muten gelegentlich wie Flugzeugträger an, bei denen Menschen für ein paar Jahre landen und dann wieder starten. Auch wenn diese hohe Mobilität ein Zeichen der Zeit sein mag, ist es für eine Gemeinde nicht gesund, wenn Interesselosigkeit herrscht. Es gibt auch eine Holschuld aller Gemeindebewohner, sich in ihrer Kommune zumindest gedanklich einzufinden und am besten auch zu engagieren“, sagen die Kommunalpolitiker.